Hey Dostum, Çak!, by Derya Yildirim & Graham Mushnik

Hey Dostum, Çak!

by Derya Yildirim & Graham Mushnik

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2.	Tren Gelir 02:50	buy track
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10.	Sut Ictim 02:41	buy track
11.	Macka Yollari 02:29	buy track
12.	Horoz Havada 02:49	buy track

about

Derya Yıldırım ist so vieles: Begnadete Sängerin, Bağlama-Virtuosin, Underground-Star, Botschafterin des reichen musikalischen Erbes in der Türkei, Erneuerin und Bewahrerin dieser Musiktradition und einfach eine verdammt gute Interpretin. Sie hat Groove, sie ist mit der Anadolu-Soul-Band Grup Şimşek genauso großartig wie mit dem Kammermusik-Orchester Ensemble Resonanz. Sie bringt den Saal zum Toben, egal ob es die Elbphilharmonie oder ein kleiner Club ist. Gemeinsam mit dem französischen Keyboarder und Produzenten Graham Mushnik hat sie ein Kinderalbum gemacht: Hey Dostum, Çak!, übersetzt: „Give me five!“ Was für eine tolle Idee!

Graham Mushnik ist ein musikalischer Tausendsassa, ein „Meister im Kunstlöten“, wie die ZEIT schrieb, weil er mühelos Stile und Epochen verbindet. Mit Projekten wie Guess What, Curly Wurly, The Slow Slushy Boys (wo er mit seinem Vater, der französischen Garage-Legende Denis Oliveres gespielt hat) oder als Solo-Künstler hat er in den letzten zwei Jahrzehnten unzählige tolle Singles, EPs und Alben veröffentlicht.

Mushnik und Yıldırım kennen sich seit 2014 – damals kam der Keyboarder nach Hamburg, um für das Projekt New Hamburg des Hamburger Schauspielhauses Musik zu machen. Derya Yıldırım war als Sängerin und Bağlama-Spielerin im Hamburger Stadtteil Veddel, wo sie aufgewachsen ist, schon eine lokale Berühmtheit, zusammen gründeten die beiden die Band Grup Şimşek, die seither drei Alben und eine EP veröffentlicht hat und international tourt. „Graham ist einer der wichtigsten Musiker für mich. Er ist supersensibel, was Musik angeht, das geht ganz organisch mit ihm. Ich kann ihm blind vertrauen“, sagt Derya Yıldırım.

Viele der Lieder, die auf Hey Dostum, Çak! (türkisch für “Give me five!”) zu hören sind, kennt die Hamburgerin Derya Yıldırım aus ihrer Kindheit: Es sind Wiegenlieder, mit denen sie in den Schlaf gesungen wurde, Volkslieder, die ihr Vater auf der Bağlama gespielt, oder die sie im Türkischunterricht gesungen hat, die auf Kassetten ihrer Großeltern zu hören waren, oder die der Bağlama -Lehrer ihr beigebracht, der sie und andere türkischsprachige Kids im Stadtteilladen in Hamburg-Veddel unterrichtet hat. „Viele meiner jüngeren Verwandten kennen das nicht mehr, können nicht mehr wirklich türkisch sprechen. Ich will die Kids nicht zurückholen in die Vergangenheit, aber ich möchte ihnen mit diesem Album zeigen: “Schaut mal, das gibt es auch“, sagt Derya. „Ich hätte es cool gefunden, so ein Album zu haben.“

Im Sommer 2021, als es wegen der Corona-Pandemie noch unmöglich war, zu touren, zog sich Derya Yıldırım für ein paar Wochen in das Dorf der Großeltern im östlichen Anatolien zurück, um Songs zu recherchieren und Ideen für das Album zu entwickeln. „Ich war da alleine mit meinem Midi-Keyboard und habe die Atmosphäre im Dorf aufgenommen und jeden Tag daran gearbeitet“, erzählt sie. Mushnik und Yıldırım entwickelten gemeinsam die Arrangements und forschten nach interessantem Material, ließen sich von Anadolu-Rock-Legenden wie Barış Manço und Moğollar inspirieren. Nicht alle Songs auf dem Album sind typische Kinderlieder, viele kommen aus der reichen, lyrischen und oft widerständigen türkischen Volksliedtradition.

Auf Hey Dostum, Çak! spielt sie Bağlama und singt, Graham Mushnik steuert Synthesizer –und Orgelsounds bei, alte Drum-Machines, Acid-Bässe, Darbuka-Perkussion, Flötenklänge, Vogelzwitschern und allerlei andere Geräusche kommen zum Einsatz. Die Gesänge nahm Derya zusammen mit ihren fünf Cousinen und Cousins zwischen 4 und 12 Jahren auf. „Das haben wir nicht im Studio gemacht, sondern in deren Kinderzimmer in Herne, ohne Kopfhörer“, erzählt sie. Ein Album für Kinder zu machen sei anspruchsvoll. „Man darf die Kids nicht unterfordern. Als sie zum Beispiel bei einem Song die Synthiesounds nachgeäfft haben, habe ich gemerkt: Das funktioniert!“ Ein Album nur für die türkischsprachige Community? Nein, das ist es nicht, findet Derya. „Ich spiele in so vielen unterschiedlichen Ländern vor so vielen unterschiedlichen Menschen, ich merke immer wieder: Das Hören und Empfinden dieser Musik ist was Universelles, sie kann ihre Magie überall ausbreiten.“

Auch das Booklet ist ein kleines Kunstwerk, ein fantastisches Bestiarium, voller musizierender Tierwesen, gemalt von der kolumbianischen Künstlerin Glenda Torrado, die bereits das Coverartwork für Projekte wie Meridian Brothers oder Luis Ardila Ensamble gestaltet hat. Die Texte hat Duygu Ağal liebevoll übersetzt – „uns war es wichtig, den Inhalt der Songs zu vermitteln“, sagt Derya.

credits

released February 10, 2023

Produced, arranged and interpreted by Derya Yıldırım and Graham Mushnik

Guest musicians:
Yakubhan Yıldırım: Clarinet, Duygu Ağal: Darbuka, Greta Eacott: Marimba, Antonin Voyant: Flute The family choir with Derya’s cousins: Ecrin Naz Erdem, Ceylin İnci Erdem, Sidelya Elizan Erdem, Alya Dua Oruç, Tolga Oruç

Recorded by Mense Reents and René Huthwelker at Art Blakey Studio, Hamburg, February 2022
Mixed by Antonin Voyant at Catapulte Mountain
Mastered by Gavin Weiss
Lyrics translation by Duygu Ağal
Artwork by Glenda Torrado

Thanks to: Taner Akyol, Anja & Klaas, Stephan Rath,Greta Eacott, Badegül & Mustafa Yıldırım, Kemal Kocatürk, Güler Erdem, Şengül Oruç, Seval Yıldırım, Nurten Yıldırım, Şerif Yıldırım and Rabia Yıldırım

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Derya Yildirim & Graham Mushnik Berlin, Germany

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